Der ausufernde Handel mit Singvögeln saugt Südostasiens Wälder regelrecht leer und bringt einige Arten an den Rand des Aussterbens. Eine davon – der Gelbscheitelbülbül [Pycnonotus zeylanicus] – hat eine überraschende Zuflucht gefunden: Die letzte bekannte Hochburg der Spezies findet sich in der Millionenmetropole Singapur.
Insgesamt könnte bis zu einem Drittel der noch in Freiheit lebenden Bülbüls in der Stadt vorkommen, so eine Zählung der Australian National University und Nature Society Singapore. Mindestens 200 der Vögel nutzen die Grünräume des Stadtstaats; allein auf der kleinen Insel Ubin sollen 110 oder mehr Bülbüls vorkommen – hier wuchs der Bestand in den letzten Jahren stetig. Einige der wichtigsten Lebensräume der Art stehen allerdings noch nicht unter Naturschutz und sind daher potenziell durch die rege Bautätigkeit gefährdet. Auf der anderen Seite haben die Forscher den gesamten Westen mangels fehlender Zugänglichkeit nicht untersuchen können.
In Thailand sowie auf Java ist die Art hingegen wohl ausgestorben, in Malaysia gilt sie als stark bedroht – ebenso wie auf den meisten anderen Inseln Indonesiens.
Bird Conservation International 10.1017/S0959270917000028, 2017 |