Erschütternde Bilanz: 36 Vogelarten sind vom Aussterben bedroht, 43 Prozent der betrachteten Arten sind gefährdet, weitere 14 Prozent stehen auf der Vorwarnliste.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und das Niedersächsische Umweltministerium haben am 1. Juni 2022 die 9. Fassung der Rote Liste Brutvögel vorgestellt. Die Rote Liste Brutvögel mit Stand 2021 stellt die Gefährdungssituation der 212 in Niedersachsen und Bremen brütenden Vogelarten dar.
„36 Vogelarten sind in Niedersachsen vom Aussterben bedroht – das sind so viele wie noch nie. Insgesamt fallen 43 Prozent aller betrachteten Arten in die Gefährdungskategorien der Roten Liste Brutvögel 2021, weitere 14 Prozent stehen auf der Vorwarnliste. Das sind erschreckende Ergebnisse.“, sagte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies.
Hinzu kommt, dass seit Beginn der Aufzeichnungen in Niedersachsen und Bremen bereits 15 Arten ausgestorben sind. „Die neue Rote Liste dokumentiert einen ungeheuren Aderlass an heimischer Biodiversität. Das Verschwinden von Arten und der Rückgang der Individuenzahlen in unserer Landschaft haben eine neue Dimension erreicht“, kommentiert Thorsten Krüger, Autor der Studie, die Befunde.
Damit sind in Niedersachsen und Bremen nur noch 43 % der Brutvögel als ungefährdet eingestuft. Die Aufschlüsselung in der Roten Liste nach Hauptlebensraumtypen zeigt dabei, dass 15 von 20 primär im landwirtschaftlich genutzten Offenland siedelnde Arten gefährdet oder bereits ausgestorben sind. Bei dem Hauptlebensraumtyp „Sonderstandorte des Offenlands“, zu dem u.a. Moore, Heiden und Ödland gehören, sind 17 von 23 Arten in den Gefährdungskategorien der Roten Liste zu finden.
Die Rote Liste umfasst 68 Seiten und ist gedruckt erhältlich gegen Rechnung (4 Euro plus Versandkostenpauschale) beim NLWKN:
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